Recruiting-Tipps: Mit Tempo und Transparenz Ghosting im Bewerbungsprozess senken
Ghosting im Bewerbungsprozess: So verhindern Unternehmen plötzlichen Kandidatenrückzug
Immer häufiger verschwinden Bewerber während des Einstellungsverfahrens plötzlich von der Bildfläche – ohne Erklärung und ohne Rückmeldung.
Keine Antwort auf E-Mails, Nichterscheinen zum Vorstellungsgespräch oder gar Schweigen nach einem Vertragsangebot: Ghosting ist für Unternehmen frustrierend und verursacht Zeit- wie Kostenaufwand.
Doch woran liegt es – und wie können Firmen darauf reagieren? Der Schweizer Rekrutierungsspezialist Robert Walters gibt praxisnahe Tipps.
Warum ghosten Kandidaten?
Untersuchungen zeigen: 38 % der Arbeitssuchenden verschicken mehr als 20 Bewerbungen pro Woche, oft mit KI-Unterstützung. Dadurch gehen Bewerbungen weniger persönlich ein, Anschreiben wirken unkonkret – und viele erinnern sich nicht mehr an alle Stellen, für die sie sich beworben haben.
Tipps gegen Ghosting im Bewerbungsprozess
- Bewerbungsverfahren vereinfachen: 58 % der Bewerber brechen ab, wenn der Prozess zu lang oder kompliziert ist. Klare Ausschreibungen, kurze Formulare und wenige Gesprächsrunden reduzieren Absprünge.
- Schnell und transparent kommunizieren: Wer weiss, wann er mit einer Antwort rechnen kann und an wen er sich wenden darf, bleibt engagierter. Ein rasches Follow-up schafft Vertrauen.
- Persönlich bleiben: Standardmails oder Funkstille hinterlassen einen schlechten Eindruck. Ein individuelles Update oder eine kurze Begründung bei Absagen zeigen Respekt.
- Motivation prüfen: Mit gezielten Fragen wie „Was reizt Sie an unserem Unternehmen ausser dem Stelleninhalt?“ oder „Wann würden Sie diesen Schritt bereuen?“ erkennen Recruiter, wie ernst es Bewerbern ist.
Fazit
Ganz vermeiden lässt sich Ghosting nicht. Doch ein einfacher, transparenter und menschlicher Prozess senkt die Wahrscheinlichkeit erheblich. In einem Arbeitsmarkt, in dem Kandidaten viele Optionen haben, gewinnen Unternehmen durch Geschwindigkeit, klare Kommunikation und einen wertschätzenden Umgang Vertrauen.
Quelle: Robert Walters
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