Liquidität sichern: Strategien für KMU in unsicheren Zeiten

Finanzielle Stabilität entscheidet heute über Überleben und Wachstum – besonders für kleine und mittlere Unternehmen.

Gute Liquiditätssteuerung schützt vor Engpässen, sichert Investitionen und stärkt Vertrauensbasis bei Geschäftspartnern und Banken.

Warum Liquidität für KMU entscheidend ist



Liquidität – also die Fähigkeit, jederzeit alle Verpflichtungen zu erfüllen – ist für KMU zentral. Viele Insolvenzen entstehen nicht durch fehlende Gewinnpotenziale, sondern durch Zahlungsunfähigkeit. In der Schweiz zeigt das KMU-Portal: neun von zehn Konkursen beginnen mit Liquiditätsengpässen.

Ungewisse Märkte, volatile Rohstoffkosten, steigende Zinsen und Lieferkettenprobleme verschärfen aktuelle Risiken. Ein strategisches Liquiditätsmanagement hilft Firmen, flexibel zu reagieren und operative Stabilität zu bewahren.

Strategien für robuste Liquiditätsplanung

  • Liquiditätsplan erstellen und aktualisieren: Einnahmen und Ausgaben zeitlich abbilden, auch Szenarien mit ungünstigen Entwicklungen durchspielen. Budgets quartalsweise anpassen statt starr übers Geschäftsjahr hinweg planen.
  • Debitorenmanagement stärken: Rechnungen sofort stellen, Zahlungsfristen überwachen, bei grossen Kunden Vorauszahlungen verlangen. Auch Factoring ist eine Option, um aus ausstehenden Forderungen schneller Mittel zu generieren.
  • Kreditorensteuerung optimieren: Lieferantenverträge prüfen, Zahlungsziel verlängern, nicht dringende Ausgaben verschieben. Leasing statt Kauf prüfen, um anfängliche Ausgaben zu verteilen.
  • Überschüssige Liquidität nutzen sinnvoll: Kapital, das nicht operativ gebraucht wird, sollte nicht ungenutzt bleiben. Anlage in sichere Instrumente, Rücklagenbildung oder gezielte Rückführung von Schulden sind Mittel, um Mittelsoff zu vermeiden.


Finanzierungsoptionen bei Engpässen

  • Kreditlinien & kurzfristige Darlehen: Banken oder alternative Finanzierungsquellen eröffnen Spielräume, wenn kurzfristig Liquidität fehlt. Wichtig sind aber Übersicht und Tragbarkeit der Zinslast.
  • Factoring & Debitorenvorfinanzierung: Forderungen an Factoring-Dienstleister abtreten, um sofortige Mittel zu erhalten und gleichzeitig Mahn- und Risikomanagement auszulagern.
  • Kosteneffizienz & Prozessoptimierung: Überflüssige Prozesse eliminieren, Lagerbestand reduzieren, digitale Tools nutzen zur Automatisierung und besseren Steuerung von Ausgaben.

Operative Massnahmen zur kurzfristigen Stabilisierung

  • Beschaffung und Produktion anpassen: Mengen, Lieferanten-Abhängigkeiten oder Vorlaufzeiten überprüfen und allenfalls reduzieren.
  • Lagerbestand optimieren: Überbestände abbauen, Just-in-Time-Ansätze prüfen.
  • Kostenkontrolle ohne Verlust der Qualität: Ausgabeposten wie Mieten, Leasing, Energie oder Unterhalt kritisch prüfen. Verträge neu verhandeln, Verträge eventuell staffeln oder pausieren.

Langfristige Absicherung gegen zukünftige Krisen

  • Finanz- und Risikomanagement fest im Program einplanen: Zinsrisiken, Währungsrisiken oder Lieferantenausfälle mitdenken.
  • Reserve- und Rücklagenpolitik etablieren: Strategische Liquiditätsreserven für Notfälle oder unvorhergesehene Ereignisse schaffen.
  • Transparenz & Reporting: Interne Kennzahlen (Cash-Flow, Liquiditätsquote, Working Capital) regelmässig überwachen und in Führungsmeetings präsentieren.
  • Finanzierungsstruktur diversifizieren: Mischung aus Eigenkapital, Fremdkapital, Leasing oder Fördermitteln, nicht alles über Kredite.

Fazit

Liquidität ist kein Luxus, sondern notwendige Basis für nachhaltige Unternehmensführung – besonders in unsicheren Zeiten. Wer aktiv plant, Schwankungen mitdenkt und sowohl kurzfristige als auch langfristige Strategien pflegt, schützt sein Geschäft und schafft Spielräume für Wachstum und Innovation.

 

Quelle: businessaktuell.ch-Redaktion
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