Wand- und Deckenverkleidungen im Hygienebereich: Anforderungen und Systeme

Hygienische Oberflächen sind essenziell für Produktionsbetriebe. Materialien und Systeme müssen langlebig, reinigungsfähig und sicher sein.

Verkleidungen im Hygienebereich stellen besondere Anforderungen an Materialität, Oberflächeneigenschaften und Normkonformität. Ob Lebensmittelproduktion, Pharma oder medizinische Bereiche: Wände und Decken müssen resistent gegen Feuchtigkeit, Reinigungsmittel und mechanische Beanspruchung sein. Dieser Fachartikel untersucht Systeme, Kriterien und bewährte Materialien für hygienegerechte Verkleidungslösungen.

Anforderungen an hygienische Wand- und Deckenverkleidungen



In hygienisch sensiblen Bereichen zählt jede Fuge, jede Oberfläche. Werkstoffe müssen wasserdicht, fugenarm und chemikalienbeständig sein. Ebenfalls entscheidend: Klimabeständigkeit, Druckfestigkeit und Zertifizierungen nach HACCP oder GMP.

  • Fugenfreiheit oder abgedichtete Fugen für einfache Reinigung
  • Chemikalien- und hautverträgliche Oberflächen
  • Temp­eratur- und Feuchteresistenz, z. B. bei Nass‑Reinigung

Tipp: Oberfläche sollte glatt und dicht sein – idealerweise zertifiziert nach HACCP oder GMP, um Kontrolle sicherzustellen.

Geeignete Materialien und Verlegesysteme

Verfügbar sind Verbundplatten aus Edelstahl, PVC-hart oder Aluminiumverbundplatten sowie imprägnierte Gipskartonplatten mit Folienbeschichtung. Jedes Material erfüllt spezifische Anforderungen — Auswahl abhängig von Beanspruchung.

  • Edelstahlplatten für höchste chemische und mechanische Beständigkeit
  • PVC‑Hart-Schichtstoffplatten: wirtschaftlich und hygienisch
  • Aluminiumverbundplatten leicht, korrosionsfrei und fugenarm

Hr- und Deckenmodulleisten oder Clipprofile ermöglichen schnelle Montage, Wartung und optische Ästhetik.


Tipp: Bei häufigem Wasserkontakt Edelstahlprofile bevorzugen – besonders in Spritzwasserzonen oder nass vergleichbaren Bereichen.

Planung, Montage und technische Anschlüsse



Montagefreundliche Systeme mit Clip- oder Schraubsys­temen reduzieren Arbeitszeit und ermöglichen Rückbaubarkeit. Auch Anschlusspunkte wie Licht, Steckdosen oder Rohrdurchführungen benötigen saubere Abschlussprofile und Dichtungen.

  • Clip-Systeme für werkzeuglose Paneelwechsel
  • Spezielle Dichtprofile für Übergänge zu Decken, Türen oder Fenstern
  • Einfache Demontage zum Zugang bei Revisionsarbeiten

Installation sollte mit Wandanschlusshöhenplan und Deckenversatz geplant werden, um Abdeckungen hygienisch und wartbar zu gestalten.


Tipp: Für Deckenanschlüsse Formteile oder U‑Profile verwenden – so bleiben Übergänge hygienisch unsichtbar und leicht zu reinigen.

Reinigung und Wartung im Praxisbetrieb

Regelmässige Reinigung ohne Rückstände ist Pflicht. Dazu eignen sich als Oberflächen neutrale Reiniger oder alkalische Lösungen bis pH 11. Mechanische Beanspruchung etwa durch Reinigungsmaschinen darf keine Abnutzung verursachen.

  • Reinigung mindestens täglich mit geeigneten, zertifizierten Mitteln
  • Freie Zugänglichkeit zu Paneelfugen für Kontrolle und Desinfektion
  • Kontrollintervalle für Abdichtungen und Profile jährlich prüfen

Die Lebensdauer verlängert sich durch fachgerechte Reinigung und frühzeitige Reparatur beschädigter Fugen.


Tipp: Spezifisch getestete Reinigungsmittel für PVC oder Edelstahl verwenden – um Beschädigungen zu vermeiden.

Vergleich gängiger Systeme und Kostenbewertung

Ob Edelstahlpaneel, PVC oder Aluminiumverbund – die Entscheidung orientiert sich an Nutzungsintensität, Hygienelevel und Budget. Edelstahl ist langlebig, aber teuer; PVC bietet Mittelweg; Aluminium punktet bei optischer und technischer Kombination.

  • Edelstahl: hohe Investition, sehr lange Lebensdauer
  • PVC‑Hart: kostengünstig, gut hygienisch, weniger mechanisch robust
  • Aluminium: optisch flexibel, korrosionsfrei, modular montierbar

Langfristige Kostenmodell‑Rechnungen zeigen: Systeme mit robusten Materialien amortisieren sich besonders bei hoher Nutzung und Reinigungsfrequenz.


Tipp: Eine Lebenszyklus-Analyse (10–15 Jahre) lohnt sich – Material- und Montagekosten vergleichen gegenüber Wartungs- und Ersatzkosten.

 

Quelle: betriebseinrichtung.net-Redaktion
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