Schweizer Automarkt 2025: Rückgang bei Neuwagen, Wachstum bei Elektrofahrzeugen
Der Schweizer Autohandel steht 2025 unter Druck – die Nachfrage nach Neuwagen sinkt, während alternative Antriebe weiter zulegen.
Elektro- und Hybridfahrzeuge gewinnen an Marktanteilen, doch das Ziel der Roadmap Elektromobilität von 50 Prozent Steckerfahrzeugen bis 2025 bleibt unerreicht.
Rückläufiger Neuwagenmarkt
Der Schweizer Autohandel sieht sich 2025 erneut mit einer schwierigen Marktsituation konfrontiert und erlebt einen deutlichen Rückgang der Neuzulassungen.
Die Verschiebung weg von den Verbrennern und hin zu den alternativen Antrieben setzt sich fort. Das Ziel der Roadmap Elektromobilität Schweiz, 50 Prozent Steckerfahrzeuge (BEV oder PHEV), bleibt jedoch unerreicht.
Auch im nächsten Jahr bleibt die Nachfrage nach Neufahrzeugen verhalten. Der Anstieg bei den alternativen Antrieben wird dabei den Rückgang bei den Verbrennern 2026 zum ersten Mal überwiegen.
Der Schweizer Neuwagenhandel wird zunehmend von Fahrzeugen mit einem hybriden oder reinelektrischen Antrieb dominiert. Über ein Drittel aller bis Ende September neu zugelassenen Personenwagen in der Schweiz waren mit einem Voll- oder Mildhybridantrieb ausgestattet.
Die Steckerfahrzeuge, also vollelektrische (21%) und Plug-In-Hybride (11%), erreichten einen Marktanteil von 32 Prozent. Damit ist ihr Anteil am Schweizer Neuwagenmarkt inzwischen gleich gross wie jener der klassischen Verbrenner (Benzin 24%, Diesel 7%).
Das Ziel der Roadmap Elektromobilität, 50 Prozent Steckerfahrzeuge bis 2025, wird damit jedoch nicht erreicht. Der Ausbau des Marktanteils der alternativen Antriebe kommt durch eine positive Entwicklung der Neuzulassungen bei diesen Fahrzeugen zustande, während gleichzeitig die Anzahl der Neuimmatrikulationen von Verbrennern erneut deutlich rückläufig war.
Prognose: Leichte Erholung ab 2026
Allerdings vermag der Anstieg bei den Hybriden und vollelektrischen Autos den Rückgang bei den Verbrennern nicht auszugleichen, so dass der Neuwagenmarkt im laufenden Jahr erneut rückläufig ist. BAK Economics erwartet bis Ende Jahr rund 232’000 Neuzulassungen, was einem Rückgang von 7’400 Fahrzeugen gegenüber 2024 entspricht.
Für 2026 erwartet BAK Economics eine Stagnation der Neuzulassungen, wobei sich jedoch eine leicht positive Dynamik durchsetzen kann.
Die schwächelnde wirtschaftliche Entwicklung aufgrund der US-amerikanischen Zollpolitik und weiterer Belastungsfaktoren sowie die daraus resultierend anhaltend tiefe Konsumentenstimmung dürfte die Konsumenten zurückhaltend sein lassen.
Andererseits profitieren die Schweizer im kommenden Jahr von einer sehr tiefen Inflationsrate, was die Einkommen und damit den privaten Konsum stützt.
Die Nachfrage nach klassischen Verbrennerautos wird im Neuwagenmarkt auch im kommenden Jahr rückläufig sein und den aktuellen Trend damit fortsetzen.
Jedoch rechnet BAK Economics damit, dass 2026 der Anstieg der Neuimmatrikulationen von Hybridautos sowie vollelektrischen Fahrzeugen diesen Rückgang ausgleichen kann, so dass die Anzahl der Neuzulassungen insgesamt im nächsten Jahr um 0.5 Prozent steigen wird.
Positive Entwicklung im Gebrauchtwagenmarkt
Im Gebrauchtwagenhandel bleiben die Verbrenner nach wie vor die Marktführer, mit einem kombinierten Marktanteil von knapp über 80 Prozent. Auch hier zeigt sich jedoch eine anhaltende Verschiebung hin zu den alternativen Antrieben.
Die Zahl der Halterwechsel von Verbrennern war in diesem Jahr rückläufig, während sie bei den Hybridfahrzeugen und vollelektrischen angestiegen ist.
Anders als im Neuwagenmarkt reicht der Anstieg bei den alternativen Antrieben jedoch aus, um das Minus bei den Verbrennern auszugleichen. Für das laufende Jahr erwartet BAK Economics insgesamt rund 773’000 Halterwechsel (+8’000 Fahrzeuge bzw. +1.0 Prozent gegenüber dem Vorjahr).
Wie im Neuwagenmarkt dürfte auch im Occasionsmarkt die Nachfrage im kommenden Jahr eher verhalten bleiben. Insgesamt bleibt die Dynamik jedoch positiv, mit einem Wachstum von 1.3 Prozent.
Auch 2026 wird dieses Wachstum durch einen Anstieg der Halterwechsel bei den Fahrzeugen mit einem alternativen Antrieb zustande kommen, während die Verbrenner weiter rückläufig sein werden.
Quelle: BAK Economics
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