Empfangszonen gestalten: Funktion trifft Corporate Identity
Empfangsbereiche fungieren heute als Visitenkarte einer Organisation und verbinden logistische Klarheit mit Markenerlebnis.
Die Gestaltung einer Empfangszone erfordert nicht nur eine effiziente räumliche Organisation, sondern auch eine bewusste Architektur, die Werte und Identität eines Unternehmens transportiert. Wichtig sind dabei klare Wegeführung, Orientierung, Materialität sowie eine visuelle Sprache im Einklang mit der Corporate Identity.
Raumorganisation und Funktionalität
Eine effektive Empfangszone übernimmt mehrere Funktionen gleichzeitig: sie begrüsst Besucher, steuert Zugänge, vermittelt Sicherheit und schafft Aufenthaltspotenziale. Die räumliche Gestaltung sollte verantwortungsvoll geplant sein – Orientierung, Sichtachsen sowie Durchlässigkeit für Personal und Gäste spielen dabei zentrale Rollen. Die Wegeführung muss intuitiv sein und visuelle Hinweise wie Farben, Linienführungen oder Beleuchtung nutzen, statt auf Beschilderung zu vertrauen.
Die Raumhöhe, der Abstand der Möbel zur Wand und die Platzierung der Empfangstheke beeinflussen Wirkung und Wahrnehmung massgeblich. Eine grosszügige Raumhöhe vermittelt Offenheit und Transparenz, während klar definierte Zonen – zum Beispiel Wartefläche, Check‑in, Übergang zum Bürobereich – den Ablauf strukturieren.
- Empfangstheke zentral oder lateral entlang einer Sichtachse positionieren
- Sitzflächen und Wartebereich mit Blickbezug zu Impressum oder Markeninschrift gestalten
- Ausgangs‑ und Verkehrswege eindeutig führen, ohne dass Besucher Aufenthaltspunkte überqueren müssen
Markenkommunikation über Material‑ und Gestaltungswahl
Die visuelle Gestaltung spiegelt die Unternehmenskultur und stärkt die Markenidentität. Untersuchungen zeigen, dass Farben, Formen und Materialien einer Empfangszone direkt mit der Corporate Identity verknüpft sein können, vorausgesetzt sie sind ausreichend differenziert. Dabei sind folgende Gestaltungsdimensionen relevant:
- Markenfarbe als Leitfarbe im Hintergrund der Theke oder im Beleuchtungskonzept
- Materialwahl (z. B. Naturstein, Holzlamellen, Metallakzente) mit Symbolkraft und Wiedererkennung
- Zitate oder Logos in Architektur‑Elementen dauerhaft integriert, nicht bloss appliziert
Rahmenbedingungen wie Budget oder Bestandsgebäude setzen Grenzen, doch kreative Lösungen verbinden Markenwert mit Architektur – etwa durch subtile Linienführung oder ausgesuchte Akzentmaterialien.
Licht, Atmosphäre und technologische Integration
Das Lichtdesign beeinflusst Stimmung, Markenwirkung und Orientierung gleichermassen. Unterschiedliche Lichtzonen – Region „Check‑in“, „Wartebereich“, „Übergang Büro“ – sollten sowohl funktional beleuchtet als auch gestalterisch inszeniert sein. Automatisierte Regelungen (Tageslicht, Präsenzsensoren) sorgen für Effizienz und Komfort.
Der Empfangsbereich bietet auch Raum für technologische Inszenierung: digitale Begrüssungsanzeigen, Touchpoints für Besucher, akustische Hintergründe oder interaktive Elemente können Marke erlebbar machen. Wichtig bleibt, dass Technik dezent integriert wird und nicht von der Gesamtwirkung ablenkt.
- Ambientebeleuchtung zur Grundstimmung kombiniert mit Akzent- oder Logobeleuchtung
- Fussbodenleuchten oder Bodenspots zur Wegführung subtil einsetzen
- Technikmodule (Check‑in‑Kiosk, Screen) so positionieren, dass sie Teil der Gestaltung werden, nicht Fremdkörper
Nachhaltigkeit und Nutzerperspektive
Empfangszonen sollten nicht nur gut aussehen – sondern auch dauerhaft nutzbar und nachhaltig sein. Materialien mit gutem Ökobilanz‑Profil, modulare Möbel und Leuchten mit langlebiger Technik sind entscheidend. Zudem richtet sich die Planung zunehmend auf Mitarbeitende: gute Aufenthaltsqualität, Akustik, Tageslichtnutzung und Gestaltung beeinflussen Motivation und Marke gleichermassen.
Empfangsbereiche sind Visitenkarten nach aussen und Interaktionsraum nach innen. Ihre Wirkung beeinflusst wie Mitarbeitende sich identifizieren und wie Besucher die Organisation wahrnehmen.
Quelle: betriebseinrichtung.net‑Redaktion
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