Rovanperä führt die Central European Rally an: Ogier crasht, Titelkampf neu entfacht
Kalle Rovanperä geht mit 36,3 Sekunden Vorsprung in den Finaltag der Central European Rally.
Teamkollege Sébastien Ogier schied nach einem heftigen Unfall aus, wodurch sich der Kampf um die WM-Führung drastisch verändert.
Kalle Rovanperä führt die Central European Rally mit 36,3 Sekunden Vorsprung an, nachdem Teamkollege Sébastien Ogier am Samstag spektakulär ausfiel. Der Franzose verlor auf der regennassen Keplý-Prüfung die Kontrolle über seinen Toyota GR Yaris Rally1 und prallte mit rund 10G in einen Baum.
Beide Insassen – Ogier und Beifahrer Vincent Landais – blieben unverletzt und sollen am Sonntag wieder starten, um noch Punkte aus der Power Stage zu holen.
Rovanperä hatte den Tag nur 0,6 Sekunden hinter Ogier begonnen, übernahm aber bereits auf der ersten Prüfung die Führung. Nach Ogiers Ausfall war der Finne klar vorne und konnte die Spitze kontrollieren.
Der Zwischenfall veränderte nicht nur den Rennverlauf, sondern auch die Ausgangslage im WM-Titelkampf. Mit Ogier draussen könnte Elfyn Evans die Führung in der Fahrerwertung übernehmen, während Rovanperä ebenfalls noch im Rennen bleibt.
Ott Tänak neuer Verfolger
Hyundai-Pilot Ott Tänak kletterte dank starker Zeiten auf der zweiten Keplý-Prüfung auf Rang zwei und verkürzte den Rückstand stetig – trotz „einem seltsamen Getriebegeräusch“. Er beendete den Tag 36,3 Sekunden hinter Rovanperä.
Evans konnte das Tempo auf den abtrocknenden Strassen nicht ganz mitgehen, blieb aber konzentriert und schloss den Samstag auf Rang drei, 8,4 Sekunden hinter Tänak. „Uns fehlte am Nachmittag etwas Speed“, so Evans. „Wir versuchen es morgen erneut.“
Katsuta glänzt, Toyota dominiert
Takamoto Katsuta überzeugte mit zwei Bestzeiten in Klatovy und liegt als Vierter nur 13,6 Sekunden hinter Evans. Damit stärkte er Toyotas Position in der Herstellerwertung, die das Team wohl am Sonntag vorzeitig sichern kann.
Adrien Fourmaux zeigte im Hyundai i20 N Rally1 eine saubere, konstante Leistung und verteidigte Rang fünf. Dahinter beeindruckte der Finne Sami Pajari als Sechster. Thierry Neuville erlebte nach Problemen am Freitag eine kleine Wiedergutmachung mit einer Bestzeit auf der letzten Nachtprüfung.
„In den unebenen Passagen ist es noch schwierig, aber auf glatterem Asphalt habe ich ein besseres Gefühl“, erklärte der Belgier.
M-Sport-Fahrer Josh McErlean überstand eine Kollision mit einer Schikane und belegte Rang acht. Die Rally2-Piloten Oliver Solberg und Jan Cerny komplettierten die Top Ten. Cerny übernahm zudem die Führung in der WRC2-Kategorie, nachdem Alejandro Cachón mit Aufhängungsschaden aufgeben musste.
Zwischenstand nach Samstag (SS14/18)
1. K. Rovanperä / J. Halttunen (FIN)
– Toyota GR Yaris Rally1 – 1h 56m 14.7s
2. O. Tänak / M. Järveoja (EST)
– Hyundai i20 N Rally1 – +36.3s
3. E. Evans / S. Martin (GBR)
– Toyota GR Yaris Rally1 – +44.7s
4. T. Katsuta / A. Johnston (JPN)
– Toyota GR Yaris Rally1 – +58.3s
5. A. Fourmaux / A. Coria (FRA)
– Hyundai i20 N Rally1 – +1m 37.8s
6. S. Pajari / M. Salminen (FIN)
– Toyota GR Yaris Rally1 – +1m 59.0s
Quelle: WRC Media Service / FIA World Rally Championship / Toyota Gazoo Racing
Bildquelle: Jaanus Ree / Red Bull Content Pool
